Kaufmann und Maid

Oder: Eine gute Zeit für Edlen Met und 13 Kindelein

Heute darf ich Euch endlich erzählen, um welches mysteriöse Projekt es sich in meinen letzten Beiträgen gehandelt hat! Die Pläne für meinen lang ersehnten Urlaub wurden ja leider durchkreuzt. Lustigerweise hätte es dafür kein besseres Timing geben können, denn so hatte ich den Kopf für jeglichen Spaß und spontane Aktionen frei, was genau richtig war. Das ist passiert:

Vor Kurzem haben sich Late Night Berlin und der Sänger Sasha einen Spaß daraus gemacht, vermeintlich neue Songs des Musikers einer Gruppe von nichtsahnenden Menschen vorzuspielen. Die sollten dann Ihre Bewertungen dazu abgeben, was sie auch taten. Das Ergebnis: Es sind absolute Schrottsongs 😀 Das war natürlich genau so gewollt. Am Ende wurde der Scherz aufgelöst und die Menschheit war erleichtert, Sasha demnächst nicht als Gangster Rapper erleben zu müssen.

An anderer Stelle fing damit der Spaß aber erst richtig an. Unter den sogenannten „Schrottsongs“ gab es auch ein Stück, das man dem Genre „Mittelalter-Rock“ zuordnen kann. Für ein paar gute und erfahrene Musiker aus diesem Bereich, war es ein Leichtes, die Melodie und den Text im Nullkommanichts weiter zu schreiben, bis ein fertiger Song daraus wurde. Das Ganze hat sich aufgebauscht. Immer mehr Bands schlossen sich dem Projekt an. Aus einem Scherz wurde ein noch größerer Scherz und daraus eine Reise nach Berlin, um ein Musikvideo zu drehen.

Es musste Vieles in sehr kurzer Zeit organisiert und geplant werden, da kam ich ins Spiel. Hotel suchen und buchen, Puppen basteln, Verpflegung einkaufen, kochen. Helfen, wo es eben geht. Von Anfang an hab ich mich riesig darauf gefreut, ein paar der Mitwirkenden hatte ich schon lange nicht mehr gesehen und es wurde Zeit für ein Wiedersehen 🙂 Vor allem war es aber endlich mal etwas Action in diesem Jahr. Etwas, das stattfinden durfte. Mit Spaß und Kreativität.

Ein Ohrwurm war also geboren und mit ihm eine Idee zu einem absolut selbstironischen Video. So machten wir uns an einem Morgen auf den Weg, sammelten den Kameramann ein und fuhren in die Hauptstadt. Wie ich schon in meiner Tagebuchserie „Locked in“ schrieb, kamen wir in einem wunderbaren Hotel unter. Nach und nach trudelten Crew und Musiker ein und bei einem (oder zwei) Gläschen Wein wurde der Dreh nochmal im Detail besprochen. Alle waren motiviert und hatten einfach Lust auf dieses Projekt, jeder wollte seinen Teil dazu beitragen. Als sich die gemütliche Runde an diesem Abend auflöste und klar war, dass wir alle am nächsten Morgen früh raus müssen, habe ich mich Mitten in der Nacht noch an die Küchenzeile unseres Zimmer gestellt und ein Essen für alle gezaubert. Wahrscheinlich wäre das gar nicht unbedingt nötig gewesen, denn wir drehten ja inmitten einer Großstadt. Doch Ihr müsst wissen, dass ich sehr fürsorglich werden kann und ich hätte mich unwohl gefühlt für jeden nur ne Runde Pommes zu schmeißen. Nein, es musste ein gutes Chili sein, natürlich vegan 🙂

Es hat sich herausgestellt, dass das die richtige Entscheidung war, denn am Drehtag war es eiskalt, der Wind pfiff uns um die Ohren. Glücklicherweise konnte ich mich ja in 5 Schichten einhüllen, da ich nicht vor die Kamera musste. Noch nicht 😉 Die anderen hatten da etwas mehr zu leiden. Umso mehr hatten sie sich das wärmende Menü später am Tag verdient. Wir standen also in den Straßen von Berlin. Eine Handvoll auffällige Personen, darunter ein Vikinger auf einem E-Roller – Sasha. Schon alleine die Blicke der Leute zu beobachten war ein Spaß. Es muss so absurd auf andere gewirkt haben! 😀 Naja, das war es ja auch.

Von da an fuhren wir von Drehort zu Drehort. Vieles lief relativ spontan ab. So kam ich auch zu meiner glorreichen 5 Sekunden Rolle als Rezeptionistin 😀 Es war wie ein Haufen Kinder, die mal ein paar Stunden einfach machen dürfen, was ihnen so einfällt. Genau das hat den Zauber ausgemacht. Ich muss allerdings meinen Hut vor allen ziehen, weil sie sich nie komplett in Albernheiten verloren haben, sondern in den paar Stunden, die uns nur zur Verfügung standen, einen Dreh hingelegt haben, der sich sehen lassen kann.

Drehschluss bei Sonnenuntergang auf dem Teufelsberg und ein Abend voller Gelächter und super Gesprächen. Ein würdiges Ende für diesen spontanen Trip. Es war super stressig, die Nächte waren kurz, doch genau das, was ich in diesem Jahr gebraucht habe. Vor allem nach der anfänglichen Enttäuschung über sämtliche abgesagte Urlaubspläne. Der berühmte Hoffnungsschimmer, der einem zeigt, dass es irgendwie weitergeht und nicht alles nur noch trüb und grau ist.

Pic by Svenja Metzner

Am letzten Tag durften wir dann noch in einer zauberhaften kleinen Puppenwerkstatt ein paar Szenen drehen. Normalerweise habe ich wirklich ein großes Problem mit Puppen, ich finde sie unheimlich… Doch der Puppenspieler hatte so große Freude dabei und stellt viele Puppen auch selbst her. Das war schön zu sehen 🙂

Ich hoffe, Ihr habt nun große Lust das Meisterwerk zu begutachten! Dabei wünsche ich Euch natürlich viel Spaß ❤

2 Antworten zu “Kaufmann und Maid”

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