Hallo, meine liebe Otter Crew! Selbstbewusstsein und ein selbstsicheres Auftreten finden die meisten Menschen sexy. Wer kennt nicht das Gefühl, wenn eine Person den Raum betritt, alles für sich einnimmt und man denkt nur „Wow“…
Wie sich unser Selbstbewusstsein entwickelt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Erlebnisse in der Kindheit, Beziehungen zu anderen Menschen, davon, was wir als Kinder vorgelebt bekommen, Medien,… Um nur einige Beispiele zu nennen. Daraus basteln wir unser Selbstbild. Manches pusht uns, Manches zieht uns eher runter. Wir haben alle unsere eigenen kleinen Kritiker geboren. Und denen hören wir auch zu.
Selbstkritisch zu sein ist nicht schlecht. Manchmal ist es klug z.B. seine Entscheidungen oder Verhaltensmuster zu hinterfragen. Doch was passiert, wenn wir uns jedes Mal selbst in Frage stellen oder sogar minderwertiger fühlen, sobald uns ein schöner, kluger, kleinerer, größerer, talentierter, interessanter, dickerer, dünnerer, lustiger -oder was auch immer- Mensch über den Weg läuft? Richtig, es macht uns auf Dauer einfach unglücklich. Wenn wir so leben, wird es immer jemanden geben, dem wir nacheifern wollen, von dem wir denken „Wenn ich so aussehen würde, dann wäre alles besser“, „Wenn ich dieses Talent hätte, wären alle meine Sorgen verschwunden“, „Wenn ich so lustig wäre, würde mich jeder mögen“, usw. Diese Gedanken sind aber nur eins: Nicht wahr.
Schaut, ich habe vor allem als Teenie, aber auch noch in meinen frühen Zwanzigern einen richtigen Krieg gegen mich selbst geführt. Meine Haare sind zu dünn und man kann sowieso nichts mit ihnen anfangen. Mein Gewebe ist schlecht uns wabbelig. Meine Oberarme sind zu fett. Meine Lippen zu dünn. Meine Nase zu groß. Meine Ohren stehen zu sehr ab. Ich bin zu klein. Ich bin zu albern. Ich bin nicht klug genug für dies und das. Ich bin schwach. Ich bin nicht liebenswert. Ich verschwinde in der Masse. Meine Knie sind hässlich, etc.
Lese ich mir diese Sätze jetzt durch, habe ich einen richtigen Kloß im Hals. Am liebsten würde ich zu diesem Mädchen gehen, sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass sie so viel mehr ist, als sie denkt.
Gedanken wie diese haben mich in Depressionen gestürzt. Manchmal so schlimm, dass ich wochenlang krankgeschrieben war, weil ich Angst hatte mein Bett zu verlassen. Mit 15 habe ich zeitweise gehungert um dünner zu sein, jeder Kaugummi hat in mir ein schlechtes Gewissen ausgelöst.
Natürlich gab es dafür Auslöser. Ich bin z.B. als 12-jährige in ein Umfeld gerutscht, voller Menschen, die es nicht gut miteinander und auch nicht mit mir meinten. Mit Menschen, die mir ein Vorbild hätten sein sollen, es aber nicht waren. Menschen die mich bis in mein Erwachsenenalter immer wieder enttäuscht und verletzt haben. Es hat lange gedauert mich davon zu lösen und meine seelische Gesundheit ganz und gar davon zu trennen. Dazu kamen toxische Liebesbeziehungen und eben der ein oder andere Knall in meinem Privatleben. Darum soll es aber jetzt nicht gehen 🙂
Fakt ist, dass es vielen Menschen in jedem Alter so geht, manchen auch schlimmer. Sich wertlos zu fühlen als der Mensch, der man ist, ist eine große Verletzung der Seele. Nicht selten tun wir uns diese aber selbst an, indem wir eben Vergleiche, wie ich sie oben beschrieben habe, zu anderen ziehen. Sich von sogenannten „Glaubenssätzen“ zu befreien ist aber gar nicht so leicht. Wisst Ihr, wie viele Anläufe ich gebraucht habe? Unzählige. Und der Prozess hält an! Auch heute habe ich mal Tage, an denen ich mich nicht schön finde oder an denen ich neidisch auf andere bin. Doch auch wenn ich mal so einen Tag habe, vergesse ich nie meinen Wert.
Leider bin ich keine Psychologin und habe jetzt einen tollen Leitfaden für Euch. „10 Schritte zu mehr Selbstbewusstsein“ oder so… Ich bin mir sicher, dass viele Wege zu diesem Ziel führen. Bei mir hat es viel Arbeit an mir selbst gebraucht. Vor allem musste ich trainieren, mir wirklich selbst zuzuhören, meine Bedürfnisse kennenzulernen. Zu erkennen, wer oder was mir nicht gut tut. Mut aufzubringen, mich von diesen Dingen zu trennen. Doch irgendwann hat es Klick gemacht und ich habe erkannt, dass ich nur für mich lebe. Und ich befülle dieses Leben mit Dingen und Menschen, die mir wichtig sind, egal, was andere davon halten. Wenn ich in Shorts barfuß im Regen tanzen will, dann mache ich das. Wenn ich tagelang Kekse mein Mittagessen nennen will, dann darf ich das.
Ich habe sehr viel über mich selbst gelernt. Zum Beispiel, dass ich wunderbar über mich selbst lachen kann. Dass ich physisch und psychisch unwahrscheinlich viel Stärke in mir trage. Dass ich kämpfen kann. Dass ich loslassen kann. Dass es nicht wichtig ist von allen gemocht zu werden. Dass es Menschen in meinem Leben gibt, mit denen ich durch`s Feuer gehen kann. Dass ich sagen darf, was ich denke. Dass mein Gewebe nicht schlecht und schwabbelig ist, sondern Persönlichkeit hat 😀 😉 Vor allem aber auch, dass wir uns alle unterschiedlich sehen und wahrnehmen und das, was andere über uns denken und sagen, nichts mit der Realität zu tun haben muss. Wir definieren uns selbst. Es gibt immer Menschen, die uns für etwas halten, was wir nicht sind, egal, wie sehr wir uns anstrengen sie vom Gegenteil zu überzeugen. Also lasst uns doch einfach dafür sorgen, dass wir selbst wissen, wer wir sind. Meine Lieblingsfrage: Was ist das Schlimmste, was passieren kann?