Liebe Otter Crew, die wenigsten von uns machen wahrscheinlich mehrmals im Jahr Urlaub. Also so richtig Urlaub, über mehrere Tage in einer anderen Stadt, einem anderen Land, auf einem anderen Kontinent. Doch die Tatsache, dass wir seit vielen Monaten nicht mal die Möglichkeit haben ganz spontan und unkompliziert zu verreisen, füttert das Fernweh – Monster nur noch mehr. Zumindest geht es mir so. Können wir uns einen Moment davon träumen?
Lasst es uns versuchen! Erzählt mal:
- Wo würdet Ihr gerne hingehen, wenn Ihr die freie Wahl hättet?
- Inland oder Ausland?
- Strand oder Berge?
- Hotel oder Zelt?
- Alleine oder am besten mit so vielen Freunden wie möglich?
- Einmal ganz lange weg oder viele Kurztrips?
- Wärme oder Kälte?
- Kultur und Action oder Hauptsache relaxen?
Was bedeutet das Reisen für uns? Es macht uns frei. Es holt uns für eine Zeit aus unseren gewohnten Mustern, hilft uns zu entspannen, Ruhe zu finden, den Stress des Alltags zu vergessen, die Abenteuerlust zu stillen, gedanklich mal auszubrechen, es weckt unsere Neugier, es fordert manchmal Mut, wir probieren viel öfter etwas Neues. Wahrscheinlich, weil wir genau wissen, dass unsere Zeit an diesem bestimmten Ort begrenzt ist. Wir schieben nichts auf und wachsen durch unsere Erlebnisse.
Orte, die wir vorher noch nie gesehen haben, zu denen wir nicht einfach so Zugang haben, schauen wir uns viel genauer an, sehen die Schönheit mit dem ganzen Herzen und prägen sie uns ein. Wir lernen neue Gerüche, andere Menschen und ihre Kulturen kennen, es eröffnen sich uns andere Perspektiven. Leben zieht in unsere ausgelaugten Körper ein und wir lernen die Welt und uns selbst besser kennen.
Im letzten Jahr hatte ich einen längeren Abenteuerurlaub und ein paar Kurztrips geplant. Durch die kursierende Pandemie hat leider fast nichts stattgefunden, bis auf einen Kurztrip nach Colmar, der dafür sehr schön war. Jeder von uns hat beim Reisen andere Prioritäten und zieht seine Energie aus verschiedenen Quellen. Für mich persönlich ist es keine Entspannung, einen ganzen Tag am Strand zu verbringen, tagelang in einer großen Hotelanlage zu leben oder auf einem Schiff rum zu gondeln und sich den ein oder anderen Ort mal anzuschauen. Für andere ist das wiederum traumhaft 🙂 Meine Traumreise braucht nur das nötigste Gepäck, einen fahrbaren Untersatz, in dem man im besten Fall auch schlafen kann, Natur oder süße, kleine Unterkünfte in geschichtsträchtigen Städten und viel Spontaneität. Eigentlich will ich mich immer ein bisschen wie eine Forscherin oder Historikerin fühlen 😀 Alles nehmen, wie es kommt und viel erleben.
Stellt Euch vor, Ihr fahrt los, im Gepäck nur ein paar Klamotten, vielleicht ein Instrument, Euer schönstes Notizbuch, ein Zelt und ein paar Decken. Alleine, mit Partner*in, in einer größeren Gruppe, ganz egal. Ihr kurbelt die Fenster runter, fahrt auf einsamen Straßen, umringt von Bergen, Wäldern und Flüssen, auf denen sich das Sonnenlicht spiegelt. Euer persönlicher Reisesoundtrack läuft, Ihr spürt den Wind und riecht die frische Luft… Unterwegs kommt Ihr an kleinen Dörfern vorbei, von denen Ihr noch nie gehört habt, lernt vielleicht interessante Menschen kennen und trinkt ein Glas des leckersten Weins, den Ihr jemals getrunken habt. Am nächsten Tag kann Euch Euer Weg in eine Metropole führen und Ihr seht jahrhunderte- vielleicht auch jahrtausendealte Bauten, wie das Parthenon in Athen, die Ruinen des Forum Romanum in Rom oder Schottlands Edinburgh Castle. Wenn ich nur daran denke, werde ich kribbelig und will einfach nur los 🙂
Die Frage ist: Warum können wir uns nicht immer so fühlen? Die Sinne immer geschärft, die Schönheit und das Besondere vor unserer Nase erkennen, uns nicht vom Alltag verschlucken lassen… Sollte nicht das unser nächstes Ziel sein? Wahrzunehmen, was unser Zuhause zu bieten hat? Ich stelle mir vor, dass uns das glücklich machen könnte und hey, im Moment haben wir doch sowieso kaum eine andere Wahl. also ist doch jetzt der beste Zeitpunkt uns mal dort umzuschauen, wo unser Lebensmittelpunkt ist, oder?
Alle wissen ja, dass es auch für unser Klima besser wäre, blieben wir öfter daheim und verzichteten auf den ein oder anderen Flug. Ich meine es sehr ernst, dass wir aufmerksamer werden sollten, was unsere Umgebung betrifft und dass jeder von uns direkt vor der Haustür bestimmt vieles entdecken kann. Doch auch ich muss zugeben, dass ich auf jeden Fall wieder reisen will. Das Unterwegssein an sich und das Gefühl, das sich nach einem bestimmten Abstand von Zuhause einstellt, kann mit kleineren Ausflügen nicht wirklich erreicht werden. Ich will so viel sehen, wie ich nur kann. Glücklicherweise, kann man immer mehr über nachhaltiges, umweltschonendes Reisen erfahren 😉 Kennt Ihr z.B. Unternehmen wie atmosfair? Dort könnt Ihr wenigstens einen kleinen Beitrag leisten und z.B. den CO2 Ausstoß Eures letzten Flugs kompensieren 🙂
Auf Erkundungstour gehen, nicht nur sehen, sondern wirklich beobachten und alles in sich aufnehmen, kann so spannend und heilsam sein. Es macht einen auf vielen Ebenen reicher und fördert außerdem die Wertschätzung für das eigene Zuhause. Denn wer liebt es nicht nach einer langen Reise heim zu kommen, seine Haustiere in die Arme zu schließen (das ist am wichtigsten) und im eigenen Bett zu schlafen? Zugegeben, der Zustand hält nicht lange an, denn fängt man an, das Erlebte Revue passieren zu lassen und spätestens beim Sichten der Urlaubsfotos, packt einen die Sehnsucht nach der Ferne sofort wieder.
Zu reisen öffnet uns manchmal dort Türen, wo wir gar keine vermutet hätten. Mir persönlich hat es schon geholfen, einer nicht sehr schönen Beziehung endlich zu entkommen, mehr in Kontakt mit mir zu treten, hat mich zum Staunen gebracht, Erinnerungen mit meiner Familie geschaffen, mich daran erinnert, was oder wer mir wichtig ist, mich beeindruckt, mich mutiger gemacht und mir gezeigt, wie ich mich möglichst immer fühlen will 🙂
Ja, meine Begeisterung für dieses Thema kann ich kaum kaschieren 😀 Wie ist das bei Euch? Wie sieht Eure Traumreise aus?
Hier habe ich Euch noch ein paar meiner liebsten Erinnerungen rausgesucht:
Reise durch Spanien, Portugal und Skandinavien Schottlands Highlands Madrid Montserrat (Barcelona) New York, New York… NYC NYC Lissabon Lissabon Santiago de Compostela Schweden Eine sehr nasse Fahrt auf einem Motorboot in Schweden Beeindruckend: Ein Pottwal in Andenes (Norwegen) Mitternachtssonne in Norwegen Irgendwo auf verlassenen Straßen in Norwegen Kairo Gardasee Rom Forum Romanum Vatikan Brooklyn Bridge